Kapitelanfang Vorige Seite Nächste Seite Nächstes Kapitel
VERN Home Startseitenavigation
 
Chemie für Mediziner
Atombau
Periodensystem
Chemische Bindung
Heterogene Gleichgewichte
Reaktionen der Stoffe
Säuren & Basen
Einführung
Allgemeine Eigenschaften
Konjugierte Säure-Base-Paare
Mehrprotonige Säuren
Eigendissoziation
pH-Wert
Stärke von Säuren
pH-Werte berechnen
Messung von pH-Werten
Neutralisation
Titration
  starke Säuren
schwache Säuren
Pufferlösungen
Säure-Base-Haushalt
Störungen des Säure-Base-Haushaltes
Zusammenfassung
Energetik & Kinetik
Oxidation & Reduktion
Metallkomplexe
Kohlenwasserstoffe
Isomerie organischer Verbindungen
Funktionelle Gruppen
Carbonylverbindungen
Kohlenhydrate
Aminosäuren
Heterocyclen & Naturstoffe
Vitamine & Coenzyme
Literatur

Startseite
  Titration einer starken Säure
Neutralisationreaktionen lassen sich für die quantitative Analyse nutzen. Ein Beispiel: Es liegt ein bestimmtes Volumen einer Salzsäurelösung mit unbekannter Stoffmenge n(HCl)0 vor. Man gibt nun schrittweise kleine Volumina NaOH-Maßlösung (Lösung mit bekannter Konzentration) zu, bis die Salzsäure neutralisiert ist (pH = 7). Da die OH-Konzentration und das verbrauchte Volumen der NaOH-Maßlösung bekannt sind, lässt sich nun bestimmen, welche Stoffmenge n(HCl)0 vor der Basenzugabe in der Lösung war:
n(OH-zugegeben)  =  [NaOH-Maßlösung]·V(zugegeben)  =  n(HCl)0

Ein Verfahren, bei dem einer Lösung unbekannter Konzentration eine Maßlösung bis zu einem definierten Endzustand zugegeben wird, um daraus die Konzentration zu bestimmen, wird Titration genannt. Die graphische Auftragung des pH-Wertes gegen das Volumen zugegebener Maßlösung wird Titrationskurve genannt.

Titrationskurve einer starken Säure Titrationskurve von 10 ml Salzsäure mit 0,1 M NaOH
Nach Zugabe von 10 ml Maßlösung ist der Äquivalenzpunkt erreicht ®
 n(HCl)0 = 0,001 mol;  [HCl]0 = 0,1 M

Der pH-Wert steigt zuerst nur sehr langsam an (logarithmische Darstellung!). Der definierte Endzustand wird bei Titrationen Äquivalenzpunkt (ÄP) genannt und entspricht dem Wendepunkt der dargestellten Titrationskurve. Allgemein ist er definiert, als Punkt bei dem die Stoffmenge der zugegebenen Maßlösung gleich der Stoffmenge der titrierten Substanz ist. Bei der Titration starker Säuren mit starken Basen – und umgekehrt – fällt der Äquivalenzpunkt mit dem Neutralpunkt (pH = 7) zusammen, denn es liegt eine neutrale Salzlösung vor. Wird, nachdem der Äquivalenzpunkt erreicht wurde, weiterhin Natronlauge zugegeben, bestimmt das überschüssige NaOH den pH-Wert.
In Versuchen wird häufig ein Indikator eingesetzt, der seinen Umschlagsbereich beim pH-Wert des Äquivalenzpunktes hat. Da sich in diesem Bereich der pH schon bei beim Zufügen geringer Volumina Maßlösung stark ändert (ein Tropfen kann für den Farbumschlag genügen), führen Indikatoren mit Umschlagsbereichen zwischen 5 und 9 zu recht genauen Messungen.


© Prof. Dr. J. Gasteiger, S. Spycher, CCC Univ. Erlangen, Fri Mar 30 11:41:56 2001 GMT
navigation BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie