Alkoholdehydrogenase (ADH)
Nomenklatur
- Oxidoreduktasen E.C. 1.-.-.-
- CH-OH-Gruppen-spezifisch E.C. 1.1.-.-.
- Benutzen NAD/NADP als Elektronenakzeptor E.C. 1.1.1.-
- ADH E.C. 1.1.1.1
Allgemeine Reaktion
Das Enzym Alkoholdehydrogenase katalysiert die reversible Umwandlung von Ethanol zu Acetaldehyd. Auch die Umkehrung dieser Reaktion, also die Umwandlung von Acetaldehyd zu Ethanol ist daher möglich. Ein Beispiel ist die alkoholische Gärung von Hefen.
ADH-Isozyme
Die ADH ist aus zwei Untereinheiten zusammengesetzt, die in unterschiedlichen Formen vorkommen - es gibt also ADH-Isoenzyme. Diese Isoenzyme werden von drei verschiedenen Varianten, oder Allelen, des ADH-Gens codiert (a, b, g), die Isoenzyme heißen ADH1, ADH2 und ADH3. ADH2 und ADH3 sind polymorph. ADH Isozyme mit unterschiedlichen Untereinheiten haben auch unterschiedliche kinetische Eigenschaften: Isozyme mit den Untereinheiten ß2 und ß3 haben eine viel höhere Vmax als Isozyme, die nur aus a1 Untereinheiten bestehen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten der Isozyme hinsichtlich des Alkoholabbaus in der Leber. Dies zeigt sich besonders beim Vergeich der Verteilung der Isozyme bei verschiedenen ethnischen Gruppen und deren Alkoholverträglichkeit.
Tabelle: Polymorphismen der ADH-Isozyme
Gen Allel Untereinheit ADH1 ADH1 a ADH2 ADH1,2 b1 ADH2,2 b2 ADH3,2 b3 ADH3 ADH1,3 g1
ADH2,3 g2© Dr. Sabine Bieg, Univ. Mainz