Diese Farbreaktionen werden häufig zur Sichtbarmachung der Aminosäuren nach
chromatographischen oder elektrophoretischen Trennungen verwendet. Die Ninhydrin-Reaktion
kann jedoch auch zur Sichtbarmachung von Fingerabdrücken dienen.
Der Hautschweiß enthält kleine Mengen freier Aminosäuren und Proteine.
Diese können, z.B. auf Papier, mit diesem Reagenz fixiert werden.
Die Abbildung zeigt mittels Ninhydrin angefärbte Fingerabdrücke auf einem Scheck.
In der Medizin wird der Ninhydrin-Test (Moberg-Test)
zum Nachweis peripherer Nervenläsionen angewandt. Da die sympathischen Fasern, die die
Schweißsekretion regulieren, nach Austritt aus dem Rückenmark mit den peripheren
Nerven verlaufen, kommt es bei Störungen peripherer Nerven auch zum Ausfall der
Schweißsekretion. Beim Moberg-Test werden Hand- oder Fußabdrücke auf Papier
mit Ninhydrin-Reagenz behandelt, wobei die mit dem Schweiß freigesetzten Aminosäuren
und Peptide zu einer Färbung führen. Dadurch können Läsionen einzelner
Nerven sowie Plexus- und Wurzelläsionen erkannt werden. |
Fingerabdrücke auf einem Scheck
Bildquelle: WDR - Quarks & Co |