Reaktionstypen
Um aus einzelnen Reaktionen zu lernen, müssen diese zusammengefasst und in Reaktionstypen klassifiziert werden: Wir müssen Reaktionstypen definieren, die ganze Reaktionsserien mit gemeinsamen, essentiellen Charakteristika umfassen. Natürlich ist die Definition, was gleiche und essentielle Merkmale sind, sehr subjektiv, wodurch viele unterschiedliche Klassifizierungsschemata vorgeschlagen worden sind.
Die gebräuchlichste Einteilung von Reaktionstypen ist die nach ihrem Entdecker. Mit diesen sog. Namensreaktionen wie z.B. Diels-Alder Reaktion, Michael Addition, Lobry-de Bruyn-van Ekenstein Umlagerung, etc. kann ein Chemiker sehr viel Wissen zu wichtigen Eigenschaften, dem Mechanismus aber auch zum Wirkungsbereich und den Einschränkungen der Reaktion verbinden.
Nach einer rationaleren Basis lassen sich Reaktionen entsprechend der Gesamtänderung der Molekularität klassifizieren, also nach der Änderung der Anzahl der Moleküle (n), die an einer Reaktion beteiligt sind.
Einfaches, repräsentatives Beispiel einer Substitutions-, Additions- und Eliminierungs-Reaktion mit der Angabe der Teilchenzahl n und die Änderung der Teilchenzahl Dn während der Reaktion.
Eine noch genauere Klassifizierung von Reaktionen ergibt weitere
Spezifikationen zum Mechanismus (z.B. elektrophile aromatische Substitution,
nukleophile aliphatische Substitution, etc.). Diese können
weitere Details in unterschiedlicher Tiefe beinhalten. Die nukleophile
aliphatische Substitution kann somit weiterhin in SN1
und SN2 Reaktionen eingeteilt werden.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:52 2003 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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