Quantifizierung der chemischen Reaktivität
Empirische Reaktivitätsgleichungen
LFER leidet unter der künstlichen Aufspaltung eines Moleküls in das Skelett, die Reaktionsstelle und den Substituenten. Physikochemische Effekte und deren Berechnungsmethoden betrachten das Molekül als ganzes. Hierbei werden quantitative Werte vorgelegt, die zur Korrelation von Reaktivitätsdaten durch statistische Methoden oder Neuronale Netze genutzt werden können.
Als Beispiel können experimentelle Kinetikdaten der Hydrolyse von Amiden sowohl unter basischen als auch unter sauren Bedingungen mit quantitativen Daten der Ladungsverteilung und des Resonanzeffekts korreliert werden. Die Werte der freien Aktivierungsenergie DG# für die säurekatalysierte Hydrolyse von Amiden konnten nach Gleichung

gut korreliert werden.
In dieser Gleichung schätzt R+c ab, wie gut eine positive Ladung durch den Resonanzeffekt auf dem Carbonyl-Kohlenstoffatom stabilisiert werden kann, und R+N wie gut eine positive Ladung auf dem Stickstoffatom der Amidgruppe stabilisiert ist. DqNC gibt die Ladungsdifferenz zwischen dem Kohlenstoff und dem Stickstoffatom der Amidgruppe an.
Weiterhin konnte gezeigt werden, dass solche Gleichungen auf eine breite Anzahl an Amiden und verwandten Verbindungen erweitert werden können.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Wed Mar 10 08:08:36 2004 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
|