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Linearnotationen

Linearnotationen sind Darstellungen von chemischen Strukturen in Form von kompakten, linearen Zeichenketten aus alphanumerischen Symbolen, ähnlich einer Summenformel oder der IUPAC-Nomenklatur. Interessanterweise entstanden diese Codierungsverfahren vor dem "Computerzeitalter" mit der Absicht einer zweckmäßigeren manuellen Verschlüsselung im Vergleich zur systematischen Nomenklatur.
Die Kompaktheit des Codes machte sie speziell für die anfänglichen Computersysteme interessant, als der Speicherplatz um ein Vielfaches teurer war als heute. Neben dem geringen Speicherbedarf zeichnen sich die Linearnotationen durch die schnelle Übertragungsmöglichkeit der Struktur aus.
Die einfache Verarbeitung durch den Computer, aber auch die schnelle Ver- und Entschlüsselung durch geübte Nutzer galten als Vorzug gegenüber einer Struktureingabe mit einem Strukturzeichenprogramm. Linearnotationen waren daher bis in die 70er Jahre die vorherrschende Form der Computerdarstellung von chemischen Substanzen.

Es wurden viele Ansätze gemacht, um Linearnotationen zu verbessern oder neue zu entwickeln. Einige Codierungsverfahren benötigen viele Regeln, die in dicken Bücher erklärt werden, einige brauchen ein Nachschlagewerk zum Verschlüsseln und andere sind in der Sprache sehr kryptisch. Verschiedene Codes sind in der Codierungsmethode eingeschränkt, wodurch sie nur eindeutig aber nicht eineindeutig sind. Hierunter fällt auch die Wiswesser Linearnotation, bei der eine Struktur durch mehrere Linearcodes beschrieben werden kann.

Von den vier populärsten Linearnotationen, WLN, ROSDAL, SMILES und SLN, kann die WLN vernachlässigt werden, wohingegen SMILES eine sehr wichtige und weitverbreitete Darstellung ist.

Phenylalanin
Trivialname Phenylalanin
IUPAC Name 2-Amino-3-phenylpropionsäure
WLN VQYZ1R
ROSDAL 1O-2=3O,2-4-5N,4-6-7=-12-7
SMILES NC(Cc1ccccc1)C(O)=O
SLN C[1]H:CH:CH:CH:CH:C(:@1)CH2CH(NH2)C(=O)OH

 


© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:53 2003 GMT
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