ROSDAL
Die ROSDAL (Representation of Organic Structures Description Arranged
Linearly) Syntax wurde von S. Welford, J. Barnard und M.F. Lynch
ab dem Jahre 1985 mit Unterstützung des Beilstein Instituts
entwickelt. Die Linearnotation sollte bei Datenbank-Suchanfragen
und Strukturanzeigen die Übertragung zwischen dem Nutzer und
dem Beilstein-DIALOG (Beilstein-Online) gewährleisten. Der
Austausch der Strukturen mit Hilfe dieser ROSDAL-ASCII Zeichenkette
geht im Vergleich zu einer binären Graphik-Übertragung
sehr schnell.
Die ROSDAL Syntax zeichnet sich durch eine sehr einfache, auch für einen Chemiker leicht zu erlernende Verschlüsselung der chemischen Struktur mittels alphanumerischer Symbole aus. Die lineare Strukturdarstellung ordnet hierbei jedem Atom in der Struktur, außer den Wasserstoff-Atomen, arbiträr eine einmalige Zahl zu. Kohlenstoffatome werden in der Notation nur mit der Zahl wiedergegeben. Bei anderen Atomtypen wird zusätzlich zur Zahl noch das Elementsymbol geschrieben. Um die Verknüpfung der Atomsequenzen zu beschreiben, werden zwischen die Atomnumerierungen Bindungssymbole eingefügt. Verzweigungen werden als Zeichenkette gekennzeichnet, die durch Kommata vom Rest getrennt werden.
Die ROSDAL-Linearnotation ist eindeutig aber nicht eineindeutig.
Abfolge bei der Aufstellung eines ROSDAL-Codes:
- Die Struktur zeichnen und die Atome beliebig numerieren (jedes Atom muß eine einmalige Nummer besitzen).
- Elementsymbole werden direkt hinter der Atomnummer geschrieben
- Kohlenstoffatome werden gewöhnlich nicht geschrieben;
Wasserstoffatome können, müssen aber keine Atomnummer besitzen.
- Bindungsverhältnisse werden folgendermassen beschrieben:
- für eine Einfachbindung
= für eine Doppelbindung
# für eine Dreifachbindung
? für eine beliebige Bindung
- Vereinfachungen in der Schreibweise können durchgeführt werden: alternierende Bindungen werden z.B. als -= geschrieben.
- Verzweigungen bzw. Substituenten werden durch Kommata getrennt.
![ROSDAL-Phenylalanin](bilder/ph_alanin3.gif)
a) 1-2-3-4=5-6=7-8=9-4,1=10O,1-11O,2-12N;
b) 1-2-3-4-=9-4,1-11O,1=10O,2-12N;
Anwendungen:
ROSDAL ist im Beilstein-DIALOG System als Datenaustauschformat
benutzt worden. Dabei kann der Code nicht nur Voll- und Substruktursuche
darstellen, sondern auch generische Strukturen.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:53 2003 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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