Korrosion & Korrosionsschutz |
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Unedle Metalle werden von Luftsauerstoff oxidiert. Bildet sich dabei eine
dichte Oxidschicht auf der Metalloberfläche, z.B. bei Aluminium, ist das
Metall von einem weiteren Angriff geschützt. Dieser Vorgang wird als
Passivierung bezeichnet. Bei Eisen ist die entstehende Oxidschicht porös.
Der Oxidationsprozeß kann sich auf das ganze Metall ausdehnen, es bleibt
nur Eisenoxid zurück. Durch Salzlösungen wird die Oxidation noch
beschleunigt.
Um die Korrosion von Bauteilen aus Eisen oder Stahl zu verhindern,
können Legierungen mit Metallen erzeugt werden, die edler
sind und eine stabile Oxidschicht ausbilden (Edelstahl). Eine weitere
Möglichkeit ist die Beschichtung mit einem anderen Metall. Ist das
Überzugsmetall edler als Eisen, beispielsweise Zinn, ist der Korrosionsschutz
nur gewährleistet, wenn der Metallüberzug nicht beschädigt wird.
Wird die Eisenoberfläche freigelegt, kann sich an der Grenzschicht zwischen
Zinn und Eisen ein Lokalelement ausbilden. Elektronen fließen vom
unedleren Eisen zum edleren Zinn, die Oxidation von Eisen wird begünstigt.
Umgekehrt kann die Lokalelement-Bildung auch als Korrosionsschutz eingesetzt
werden. Wird Eisen mit einem unedleren Metall verbunden, entsteht bei der
Oxidation des unedleren Metalls ein Elektronenfluß zum Eisen.
Dadurch wird das Bauteil vor einem Angriff geschützt.
Experiment
des Monats 07/1998 |
In dem abgebildeten Experiment befinden sich Eisennägel in einer
Kochsalzlösung, der als Indikator Kaliumhexacyanoferrat(III)
zugesetzt wurde. Durch Luftsauerstoff wird Eisen zu
Fe2+-Ionen oxidiert. Die Eisenionen bilden mit dem
Hexacyanoferrat einen tiefblauen Komplex. Am mittleren Nagel tritt
nach 15-30 Minuten eine Blaufärbung ein. Der linke Nagel steht
in Kontakt mit einem Kupferblech, also einem edleren Element. Es liegt
ein Lokalelement vor, das die Oxidation des Eisens erheblich
beschleunigt. Die Blaufärbung beginnt bereits nach wenigen
Minuten. Der rechte Nagel ist mit dem unedleren Zink verbunden.
Bei diesem Lokalelement wird das Zink oxidiert, es wirkt als "Opferanode".
Eisen ist vor Korrosion geschützt, eine Blaufärbung bleibt aus.
Opferanoden (also Stäbe oder Blöcke aus einem unedleren Metall, z.B. Zink
oder Magnesium, die leitend mit zu schützenden Eisen-Bauteil verbunden sind)
werden beispielsweise bei Rohrleitungen, Brücken und Tanks als Korrosionsschutz eingesetzt. |
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. A. Schunk, CCC Univ. Erlangen, Fri Mar 30 11:42:26 2001 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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