Einführung
Die Chemie hat eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Datentypen zum Gegenstand,
die auch verschieden miteinander verknüpft sind, und dennoch elekronisch
verarbeitet werden müssen. Dies sind z.B.:
- 2D Strukturen
- 3D Strukturmodelle
- Reaktionen
- Spektren
- physikochemische Daten
- numerische Angaben
- chemische Eigenschaften
- theoretische Modelle
- Visualisierungsdaten
Obwohl es nur zwei grundlegende Konzepte gibt - Moleküle und Reaktionen
- haben diese zahlreiche verknüpfte Eigenschaften und Beziehungen. Ein
Molekül ist einerseits einfach ein Satz verbundener Atome welche im dreidimensionalen
Koordinatensystem lokalisiert sind. Andererseits, besitzt ein Molekül viele
Eigenschaften, die direkt aus der Struktur resultieren, wie z.B. Molekulargewicht,
Fragment-basierte Deskriptoren oder nicht so offensichtliche Eigenschaften wie
Löslichkeit, IR-Spektrum oder biologische Aktivität. Weiterhin wird
für unterschiedliche Anwendungen und für unterschiedliche Moleküle
eine unterschiedliche Genauigkeit benötigt.
Chemische Reaktionen sind darüber hinaus wesentlich schwieriger elektronisch
zu beschreiben. Meist sind von einer durchgeführten Reaktion, die Reaktionsprodukte
und die Zusammensetzung, etc. unbekannt und müssen erst identifiziert werden.
Die bei der Analyse anfallenden Daten (physikochemische Daten, Struktur- und
Spektrendaten, etc.) können mit schon vorhandenen Daten aus Datenbanken
verglichen und letztendlich mit Datenanalyse-Methoden ausgewertet werden. Somit
erlangt man aus der Beziehung zwischen den Strukturdaten und den Eigenschaften
das benötigte bzw. gewünschte Wissen für weiterführende
Versuche.
Daten aus experimentellen Analysen, Datenbanken bzw. berechneten
Molekülstrukturen können mit unterschiedlichen Datenanalyse-Methoden
ausgewertet und visualisiert werden. Aus dem Ergebnis läßt sich Wissen
ableiten.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Wed Apr 7 12:05:53 2004 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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