Prinzipielles zu Struktureditoren
Die meisten der konventionellen Stand-alone Zeichen- und Visualisierungs-Programme
laufen mittlerweile auf PCs mit dem Betriebssystem MS-Windows, und nur wenige
sind unter Unix/Linux oder für Macintosh vorhanden.
Einfache, für die Chemie relevante Zeichenwerkzeuge und Textgestaltungsmöglichkeiten,
wie z.B. unterschiedliche Bindungstypen (einfach, doppel, etc.) und das Einfügen
von Elementsymbole ist natürlich bei den hier besprochenen Editoren verfügbar.
Die Menge der zusätzlichen Fähigkeiten ist ausnahmsweise mal nicht
vom Preis abhängig.
Normalerweise erstellt das Strukturzeichen-Programm bzw. der Moleküleditor
nur zweidimensionale Strukturformeln. Stereochemische Informationen wie R/S
können in der Zeichnung als Keil- oder Strich-Bindungen symbolisiert werden.
Oft ist jedoch die 3D Geometrie (3D Koordinaten der Atome) eines Moleküls
erforderlich, weshalb diese aus der zweidimensionalen Struktur mit Hilfe eines
3D-Struktur-Generators errechnet werden muß. Einige Editoren haben diese
Fähigkeit bereits integriert.
Eine sehr wichtige Option eines Strukturzeichenprogramms ist, die Struktur auch
in Dateiformate abzuspeichern, die die Bindungsinformation enthalten (z.B. MDL
Molfile - *.mol, PDB - *.pdb). Dadurch kann die Struktur mit anderen Programmen
ausgetauscht werden. Diese Dateitypen sind meist ASCII Textdateien und decken
internationale Standards zur Spezifikationen eines Moleküls ab, wie z.B.
Atom- und Bindungstyp oder Konnektivitäten (Connection Table). Weiterhin
können die Dateien bzw. Strukturen als Eingabemöglichkeit für
weiterführende chemische Software dienen, wie z.B. zur Quantenmechanik
oder für Berechnungen von molekularen Eigenschaften.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Wed Apr 7 12:05:53 2004 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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