Nomenklatur organischer Verbindungen |
Damit chemische Verbindungen weltweit einheitliche Namen erhalten, wurden von der IUPAC
(International Union of Pure and Applied Chemistry) eindeutige Regeln aufgestellt.
Somit ist über Sprachgrenzen hinweg eine Verständigung möglich. Daneben bleiben
für viele Stoffe die alten Namen (die sogenannten Trivialnamen) weiterhin im Gebrauch.
Die Benennung geht zunächst von der längsten unverzweigten C-Kette aus. Der Name des entsprechenden
Kohlenwasserstoffs bildet den Basisnamen. Die Endung gibt an, ob in der Kette nur Einfachbindungen
-an, Doppelbindungen -en oder Dreifachbindungen -in vorhanden sind.
Besitzt die Grundkette 4 C-Atome, die nur mit Einfachbindungen verknüpft sind, heißt sie
Butan, ist Bindung 1 eine Doppelbindung lautet der Name 1-Buten.
Es wird hierbei so gezählt, dass die Doppelbindung eine möglichst kleine Zahl erhält:
also 1-Buten und nicht 3-Buten.
Eine Verzweigung wird als Substituent betrachtet, er bekommt die Endung -yl:
Name des Substituenten |
Strukturformel |
Methyl- |
-CH3 |
Ethyl- |
-CH2-CH3 |
Ethenyl- |
-CH=CH2 |
Propyl- |
-CH2-CH2-CH3 |
Isopropyl- |
-CH(CH3)-CH3 |
Butyl- |
-CH2-CH2-CH2-CH3 |
Die Stellung des Substituenten wird wieder durch eine vorgestellte Zahl angegeben.
Hier wird die Nummerierung so gewählt, daß der Substituent (bzw. die Substituenten)
eine möglichst kleine Stellungsnummer erhalten. Wurde jedoch bereits aufgrund von Mehrfachbindungen
nummeriert, hat diese Reihenfolge Vorrang!
Sind mehrere gleichartige Substituenten vorhanden, kommt eine entsprechende Vorsilbe dazu:
Zahl der Substituenten |
Vorsilbe |
2 |
di- |
3 |
tri- |
4 |
tetra- |
5 |
penta- |
6 |
hexa- |
Bei verschiedenen Substituenten richtet sich die Reihenfolge der Nennung im Namen nach dem
Alphabet, wobei die Vorsilben (di, tri, ...) nicht berücksichtigt werden.
Also butyl- kommt vor ethyl- und dieses vor methyl-.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. A. Schunk, CCC Univ. Erlangen, Fri Feb 1 11:42:37 2002 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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