Radioaktive
Isotope in der Medizin |
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Isotop |
Halbwertszeit |
Strahlung |
Anwendung |
3H (Tritium) |
12,3 Jahre |
b |
Forschung: Tracer |
14C |
5568 Jahre |
b |
Forschung: Tracer; Altersbestimmung ("C14-Methode") |
32P |
14,4 Tage |
b |
Strahlentherapie
(bei Knochen), Forschung: Tracer |
35S |
87 Tage |
b |
Tumordiagnostik, Forschung: Tracer |
57Co + 58Co |
270 / 71 Tage |
b, g |
Diagnostik: Schilling-Test |
60Co |
6,2 Jahre |
b, g |
Strahlentherapie (extern) |
99mTc |
6 Stunden |
g |
Diagnostik: Szintigraphie |
137Cs |
30 Jahre |
b |
Strahlentherapie (extern) |
123I |
13 Stunden |
g |
Diagnostik: Szintigraphie |
131I |
8,4 Tage |
b, g |
Radiojodtest, Radiojodtherapie |
192Ir |
74 Tage |
b |
intrakavitäre Strahlentherapie |
198Au |
2,7 Tage |
b |
interstitielle Strahlentherapie |
222Rn |
3,8 Tage |
a |
Kurzwecke (Radonquellen) |
226Ra |
1622 Jahre |
a |
Strahlentherapie (intern) |
238U |
8,4 Tage |
a (b, g) |
Herstellung von Transuranen |
Es gibt drei wichtige Einsatzbereiche für Radionuklide in der Medizin:
-
Tracer in der Forschung:
Zur Aufklärung von Stoffwechselwegen und Wirkungsmechanismen ist
es nötig, Wirkstoffe oder Metabolite zu markieren um deren Verbleib
oder Abbau im Organismus nachweisen zu können. Diese Markierung kann
durch Einbau radioaktiver Isotope geschehen ("Tracer"), z.B. durch
teilweisen Austausch des "normalen", nicht radioaktiven 12C
durch radioaktives 14C oder von 1H durch 3H.
Die chemischen Eigenschaften des Moleküls ändern sich dadurch
nicht, daher werden diese Substanzen wie die nicht radioaktiven vom Organismus
verstoffwechselt.
-
Einsatz in der Diagnostik:
Hierbei werden radioaktiv markierte Wirkstoffe dem Patienten verabreicht.
Die Substanzen wandern in bestimmte Organe oder Gewebe, in denen diese
umgesetzt oder gespeichert werden. Die radioaktive Strahlung kann von
außen gemessen und daraus Rückschlüsse auf eventuelle
Stoffwechselstörungen oder Tumore gezogen werden. Hierfür kommt
heute meist metastabiles Technetium-99 (99mTc)
zum Einsatz. Dieses kann in einem speziellen Generator aus 99Mo
gebildet und abgetrennt werden. 99mTc geht nach kurzer Zeit
unter Aussendung langwelliger Gammastrahlung in 99Tc über,
das als weicher Betastrahler ungefährlich ist. ®
Szintigraphie
Bei anderen Verfahren wird nach einer bestimmten Wartezeit die Aktivität
von Serum oder Urin bestimmt, beispielsweise beim Radiojodtest
oder dem Schilling-Test zur Untersuchung
von Cobalamin-Stoffwechselstörungen.
-
Strahlentherapie:
Eine Strahlentherapie wird fast ausschließlich zur Behandlung maligner
Neoplasien (Krebs) eingesetzt, oft in Kombination mit chirurgischen oder
chemotherapeutischen Maßnahmen. Es wird zwischen interner, metabolischer
und externer Strahlentherapie unterschieden.
Interne Strahlentherapie:
Bei Tumoren in der Zunge oder den Lippen, sowie bei nicht operablen Bronchialkarzinomen
(z.B. Pancoast-Tumoren) kann eine interstitielle
Strahlentherapie angewandt werden. Bei dieser werden radionuklidhaltige
Nadeln (z.B. "Goldseeds" mit 198Au) in das Tumorgewebe eingebracht
("Spickmethode").
Bei der intrakavitären Strahlentherapie
erfolgt die Applikation verkapselter Radionuklide in Organhöhlen.
Meist wird dabei das Nachlade-Verfahren (Afterloading-Verfahren)
angewandt: Der leere Applikator wird eingeführt und anschließend
ferngesteuert mit der radioaktiven Substanz beschickt.
Anwendungsbereiche: Tumore und Karzinome in Mund, Nase, Ösophagus,
Rektum, Zervix, Uterus und Vagina.
Metabolische Strahlentherapie:
Bei bestimmten Tumoren ist auch die Injektion von Radionukliden möglich,
die, gebunden an geeignete Trägermoleküle, sich im Tumorgewebe
konzentrieren. ® Radiojodtherapie
Externe Strahlentherapie:
Zum Einsatz kommen meist Gammastrahlen (z.B. von 60Co) oder
ultraharte Röntgenstrahlen, seltener Elektronenstrahlen. Um das Ziel,
eine maximale Schädigung des Tumor-Gewebes bei möglichst geringer
Beeinträchtigung des umliegenden gesunden Gewebes, zu erreichen,
muß die Strahlung durch eine entsprechende Bestrahlungs-Geometrie
(ggf. mit mehreren, beweglichen Strahlungsquellen) und die Regulierung
der Eindringtiefe auf den Tumor zentriert werden.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, A. Hofmann, CCC Univ. Erlangen, Fri Mar 30 11:40:51 2001 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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