Bei der Szintigraphie werden kurzlebige Radionuklide,
meist gebunden an spezielle Trägermoleküle, injiziert. Diese reichern sich in einem
speziellen Organ oder Gewebe an. Zum Einsatz kommen vor allem Gammastrahler, da bei der
Gammastrahlung die geringsten Wechselwirkungen mit dem Gewebe auftreten und daher die
Gefährdung des Patienten sehr gering und die Abschwächung minimal ist. Die
emittierte Strahlung wird mit einem Szintillationszähler oder einer Gammakamera
detektiert und ein zweidimensionales Bild der Strahlungsintensität, das Szintigramm,
erstellt. Sehr häufig wird die Szintigraphie zur Untersuchung der Schilddrüse
angewandt. Hierbei kommen als Radionuklide 123I oder 99mTc zum Einsatz.
Beim Radiojodtest wird dem Patienten ein
131I-haltiges Präparat oral gegeben. Danach wird die Kinetik des Anstiegs
(durch die Resorption, "Jodination") und Abfalls (infolge Jodeinbau in der Schilddrüse)
der Jodaktivität im Serum bestimmt. Aufgrund der relativ hohen Strahlenbelastung für
den Patienten wird der Radiojodtest nur noch zur Vorbereitung einer
Radiojodtherapie eingesetzt.
Die Radiojodtherapie ("Radioresektion") kommt vor
allem bei bestimmten Formen des Schilddrüsenkarzinoms, bei Hyperthyreose
(Schilddrüsenüberfunktion) oder Struma basedowiana (Morbus Basedow, "Kropf")
mit diffuser Jodspeicherung und bei nichtoperablen Patienten zum Einsatz.
Hierbei werden höhere Dosen radioaktiven 131I zugeführt, die sich in
der Schilddrüse einlagern und das erkrankte Gewebe (teilweise) zerstören.