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  Chelat-Effekt

Chelat-Komplexe sind gegenüber Komplexen einfacher Liganden stabiler. Ihre Bildungskonstante (Kk) ist oft erheblich größer. Hierfür gibt es zwei wichtige Ursachen:

  • Chelat-Liganden sind mehrfach an das Zentralion gebunden, es wirken daher insgesamt höhere Bindungskräfte zwischen Zentralion und Ligand. Zum Ligandenaustausch müssen zwei koordinative Bindungen gelöst werden.
  • Bei der Bildung von Chelatkomplexen aus Komplexen einfacher Liganden werden mehr Teilchen freigesetzt als vor der Reaktion vorhanden waren, da ja der Chelat-Ligand mindestens zwei einfache Liganden verdrängt. Die Reaktion läuft daher unter Entropie-Zunahme ab.

Als Beispiel sind die Bildungskonstanten zweier Nickelkomplexe angegeben. Kk ist für den Chelatkomplex deutlich größer.

[Ni(H2O)6]2+ + 6 NH3 -> [Ni(NH3)6]2+ + 6 H2O    
7 Teilchen DS ~ 0 7 Teilchen   Kk = 2.0 · 10
 
[Ni(H2O)6]2+ + 3 en -> [Ni(en)3]2+ + 6 H2O    
4 Teilchen DS > 0 7 Teilchen   Kk = 3.8 · 1017

Für die Komplex-Bildungskonstanten gilt, wie für alle Gleichgewichtskonstanten, die Beziehung:

DG° = – R T · ln K

und für die freie Enthalpie:

DG = DHT DS

Nimmt DS zu, wird DG kleiner (negativer) und das Gleichgewicht damit in Richtung der Produkte verschoben.


© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. A. Schunk, CCC Univ. Erlangen, Fri Mar 30 11:42:37 2001 GMT
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