Strukturbeschreibung
Die verschiedenen Formen der Strukturcodierung haben zum Ziel, eine Strukturbeschreibung zu finden, die es ermöglicht, Struktur- und Spektreninformation zu korrelieren. Die Ergebnisse der Korrelationsuntersuchungen hängen dabei in hohem Maße von der Art der Strukturcodierung ab, inwieweit also spektrenrelevante Strukturinformation im Strukturcode enthalten ist. In der Infrarotspektroskopie haben z.B. folgende Merkmale Einfluß auf die Änderung des Dipolmoments und damit auf die Absorption von infraroter Strahlung:
- Atomeigenschaften (Ordnungszahl, Ladung, Polarisierbarkeit, etc.)
- Bindungsstärken
Ein geeignetes Codierungsverfahren sollte diese Strukturaspekte bei der Codierung berücksichtigen.
Während es jedoch noch relativ einfach ist, Spektren durch eine konstante Zahl von Werten zu beschreiben, ist dies bei der Beschreibung von Strukturen schon wesentlich komplizierter: Der Länge des Strukturcodes eines Moleküls muß unabhängig von der Anzahl der Atome in dem Molekül sein. Die gebräuchliche Beschreibung von Molekülstrukturen durch kartesische Koordinaten kann nicht verwendet werden, da hier die Anzahl der Codewerte von der Zahl der Atome abhängt. Hinzu kommt noch die vorher erwähnte Anforderung, daß der Strukturcode spektrenrelevante Inhalte der Strukturinformation wiedergeben soll. Die Ergebnisse der Korrelationsuntersuchungen werden in großem Maße von der Erfüllung dieser Anforderung abhängen.

Durch welche Deskriptoren können chemische Strukturen beschrieben werden?
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Wed Jun 9 12:55:23 2004 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
|