Die chemische Nomenklatur
Die Nomenklatur ist im Allgemeinen eine Zusammenstellung von Sach- und Fachbezeichnungen eines Wissensgebietes, also der Wortschatz einer Fachsprache.
In den früheren Zeiten der Alchemie wurden
Substanzen recht willkürlich benannt. Dabei spielten meistens
ihre Herkunft und Eigenschaften eine große Rolle. Das
erste bekannte Werk mit Versuchen einer Nomenklatur war "Alchemia"
1597 von Libavius. Er hat hauptsächlich
chemische Geräte und Verfahren benannt; die Bezeichnungen
sind zum großen Teil noch heute gültig.
Die Bezeichnung von chemischen Substanzen gelang erst nach Systematisierung
der quantitativen Analyse und der Definition des Elementbegriffs.
Eine Einteilung der Stoffe in Säuren, Basen, Salze und
Oxide wurde möglich. Diese erste systematische Nomenklatur
wurde weiterentwickelt und gilt noch heute für viele anorganische
Verbindungen.
Im 19. Jhd. wurde durch die rasant ansteigende Anzahl organischer Verbindungen eine Systematisierung dieser Verbindungen dringend notwendig. Aus diesem Grund wurde 1892 auf der "Internationalen Konferenz zur Reform der Nomenklatur" ein Regelwerk empfohlen und verabschiedet. Diese Genfer Nomenklatur wurde ständig weiterentwickelt und floss in die heutige IUPAC-Nomenklatur ein.
Die 1919 gegründete IUPAC (International Union of Pure and Applied Chemistry) hat hauptsächlich zur Aufgabe die Zusammenarbeit der nationalen chemischen Vereinigungen zu fördern, die Forschung zu unterstützen und eine einheitliche Nomenklatur zu erarbeiten. |
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"Alchemia" von Libavius; 1597
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© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:53 2003 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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