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Summenformeln von organischen Verbindungen

Die Unterscheidung zwischen organischer und anorganischer Chemie entwickelte sich in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1806 führte Berzelius die Bezeichnung "Organische Chemie" für die Verbindungen des Tier- und Pflanzenreiches ein. Mit der Entdeckung verschiedener organischer Radikale durch Liebig und Wöhler (Äthyl-, Methylradikal) entwickelte sich um 1835 das Prinzip der radikofunktionellen Nomenklatur. Dabei wurden die Namen der Radikale mit funktionellen Klassennamen kombiniert.
Dumas stellte dieser Theorie 1838 die Typentheroie gegenüber, in der davon ausgegangen wird, daß sich die atomistische Form sog. Typen in Verbindungen durch Substitution eines Elements nicht verändert wird. Diese beiden Theorien wurden von Gerhardt zur Theorie der Reste kombiniert.
Um 1900 wuchs mit der Anzahl der organischen Verbindungen auch das Bedürfnis nach einer einheitlichen Nomenklatur. Dieses Problem wurde 1892 auf der "Internationalen Konferenz zur Reform der Nomenklatur" in Genf aufgegriffen und eine standardisierte systematische Nomenklatur empfohlen. Diese systematische Benennung ist durch konsequente Entwicklung der Strukturchemie im 19. Jhd. erleichtert worden. Die grundlegende "Genfer Nomenklatur" wurde in der von der IUPAC 1922 gegründete "Kommission für die Reform der Nomenklatur organischer Chemie" weiterentwickelt. Sie hat noch heute Bestand und wird weiterhin gepflegt.

Heutige Nomenklatur:

In den Summenformeln werden die Elemente nach dem Hillschen System sortiert und die Stöchiometrie in den Zahlenindizes angegeben. Nach Hill werden C- und H-Atome an die 1. und 2. Stelle gesetzt, die Heteroatome werden nachfolgend alphabetisch gereiht. Allerdings sind Summenformeln in der organischen Chemie wenig aussagekräftig bezüglich der Struktur des Moleküls, da mehrere Verbindungen die gleiche Summenformel besitzen können.
In den Strukturformeln werden die einzelnen Elementsymbole durch Striche verbunden, die die jeweilige Bindung charakterisieren sollen.
In sogenannten aufgelösten Bruttoformeln werden die Elemente zu sinnvollen Atomgruppen zusammengefasst. Funktionelle Gruppen werden dabei meist an das Ende der Verbindung gestellt.

  Summenformel Strukturformel aufgelöste Summenformel
Phenylalanin C9H11NO2 Serin C6H5CH2CH(NH2)COOH

© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:53 2003 GMT
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