Kapitelanfang Vorige Seite Nächste Seite Nächstes Kapitel
VERN Home Startseitenavigation
 
Chemie für Mediziner
Atombau
Periodensystem
Chemische Bindung
Heterogene Gleichgewichte
Reaktionen der Stoffe
Säuren & Basen
Energetik & Kinetik
Oxidation & Reduktion
Metallkomplexe
Kohlenwasserstoffe
Isomerie organischer Verbindungen
Funktionelle Gruppen
Carbonylverbindungen
Kohlenhydrate
Aminosäuren
Einführung
Struktur
Einteilung
Dissoziation
Titrationskurven
Chelat-Komplexe
Ninhydrin
proteinogene Aminosäuren
Peptid-Bindung
Proteine
Biochemische Exkurse
Biogene Amine
Heterocyclen & Naturstoffe
Vitamine & Coenzyme
Literatur

Startseite
  Aminosäure-Nachweis mit Ninhydrin Diagnostik
Ninhydrin EXPERIMENT

a-Aminosäuren (mit primären Aminogruppen) reagieren mit Ninhydrin unter Bildung eines Farbstoffes, der blauviolett - rotbraun gefärbt ist. Die Aminosäure wird dabei unter Decarboxylierung zu einem um ein C-Atom kleineren Aldehyd oxidiert. Bei Aminosäuren mit sekundären Aminogruppen läuft die Reaktion nur teilweise ab, so bildet Prolin mit Ninhydrin einen gelben Farbstoff.

Diese Farbreaktionen werden häufig zur Sichtbarmachung der Aminosäuren nach chromatographischen oder elektrophoretischen Trennungen verwendet. Die Ninhydrin-Reaktion kann jedoch auch zur Sichtbarmachung von Fingerabdrücken dienen. Der Hautschweiß enthält kleine Mengen freier Aminosäuren und Proteine. Diese können, z.B. auf Papier, mit diesem Reagenz fixiert werden. Die Abbildung zeigt mittels Ninhydrin angefärbte Fingerabdrücke auf einem Scheck.

In der Medizin wird der Ninhydrin-Test (Moberg-Test) zum Nachweis peripherer Nervenläsionen angewandt. Da die sympathischen Fasern, die die Schweißsekretion regulieren, nach Austritt aus dem Rückenmark mit den peripheren Nerven verlaufen, kommt es bei Störungen peripherer Nerven auch zum Ausfall der Schweißsekretion. Beim Moberg-Test werden Hand- oder Fußabdrücke auf Papier mit Ninhydrin-Reagenz behandelt, wobei die mit dem Schweiß freigesetzten Aminosäuren und Peptide zu einer Färbung führen. Dadurch können Läsionen einzelner Nerven sowie Plexus- und Wurzelläsionen erkannt werden.

Fingerabdruck

Fingerabdrücke auf einem Scheck
Bildquelle: BVDA International BV, Haarlem, NL


© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. A. Schunk, CCC Univ. Erlangen, Fri Mar 30 11:42:59 2001 GMT
navigation BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie