Oxalat-Stein (hell: Weddellit, dunkel: Whewellit)
Die meisten Harnsteine (über 60%) enthalten Calciumoxalate.
In der Regel kommen Calciumoxalat-Monohydrat (Whewellit) oder Calciumoxalat-Dihydrat
(Weddellit) vor. Bei diesem spontan abgegangenen Stein sind beide Verbindungen vereint. |
Phosphat-Stein (Struvit)
In Phosphat-Steinen können unterschiedliche Phosphate vorkommen, die oft
verschiedene Kationen enthalten. Struvit ist beispielsweise ein Magnesium-Ammonium-Phosphat. |
Ausgußstein (Whewellit, Weddellit, Apatit)
Dieser Stein füllte alle Nierenkelche und das Nierenbecken aus.
Er besteht aus einem Gemisch verschiedener Oxalate (Whewellit, Weddellit) und
Phosphaten (vor allem Apatit). |
Harnsäure-Stein
Harnsäure kann als neutrales Molekül oder als Anion in Steinen vorliegen.
Dieser Blasenstein besteht aus Harnsäure. |
Xanthin-Steine
Xanthin-Steine sind äußerst selten. Das Bild zeigt Bruchstücke
mehrerer Xanthin-Steine. |
Cystin-Stein
Cystin-Steine sind relativ selten. Sie bestehen meist aus reinem Cystin
und sind die Folge einer ererbten Stoffwechselstörung. |
Harnsteine (Harnkongremente) treten
in den ableitenden Harnwegen (Niere, Blase, Harnleiter), in seltenen Fällen auch im
Nierengewebe auf. Man unterscheidet "primäre" (stoffwechselbedingte) Harnsteine
- Oxalate, Harnsäure bzw. Urate, Cystin oder Xanthin
- von den "sekundären" Harnsteinen - meist Phosphate - die bei
Infektionen der Harnwege entstehen können. Auch Mischformen kommen vor.
Die primären Harnsteine können bei Übersättigung
des Harns mit schwerlöslichen Salzen, z.B. Calciumoxalat, auftreten - Ursache sind meist
Stoffwechselstörungen - wenn zu wenig stabilisierende Harnkolloide gebildet werden.
Bei Infektionen der Harnwege kommt es oft zu einer
Alkalisierung des Harns, da viele Mikroorganismen das Enzym Urease besitzen. Die Urease
spaltet Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid. In diesem alkalischen Milieu können
schwerlösliche Phosphate, in seltenen Fällen auch Carbonate, ausfallen.
Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von
Herrn Prof. Dr. Albrecht Hesse, Experimentelle Urologie, Urologische Universitätsklinik Bonn,
zur Verfügung gestellt.