Bei der chemischen Synthese chiraler Verbindungen aus achiralen Vorstufen fallen 
	in der Regel die beiden Enantiomere im Verhältnis 1:1 an; es entsteht ein
	Racemat. Nur durch den Einsatz chiraler Katalysatoren (insbesondere
	Enzyme) lassen sich Enantiomere rein gewinnen.
	
Eine Auftrennung eines Racemats in die einzelnen Enantiomere ist jedoch möglich. 
	Dazu wird das Gemisch mit einem Enantiomer einer anderen Verbindung umgesetzt.
	Soll beispielsweise eine chirale Säure aufgetrennt werden, setzt man sie 
	mit einem chiralen Amin um.
	
Bei dieser Umsetzung entsteht aus dem Racemat ein Gemisch von zwei Diastereomeren,
	da die Säure in der R- und S-Form vorlag, diese aber mit dem gleichen
	Enantiomer der Base (z.B. dem S-Amin) umgesetzt wurde. Die beiden entstandenen
	Diastereomere unterscheiden sich nun in einigen physikalischen und chemischen
	Eigenschaften (Schmelzpunkt, Siedepunkt, Löslichkeit) und können 
	so getrennt werden.
	
Die getrennten Diastereomere werden nun wiederum in Säure und Amin
	gespalten. Somit liegen am Schluß die beiden isolierten Enantiomere
	der Säure vor.
Andere Trennverfahren nutzen enzymatische Reaktionen (wobei nur eines
	der beiden Enantiomere umgesetzt wird), oder die chromatographische 
	Trennung über eine chirale Säule.