Stereochemie an Doppelbindungen
Zuordnung der Deskriptoren
Prinzipiell ist die Methode zur Bestimmung des Stereodeskriptors
an Doppelbindungen ähnlich der, die beim tetraedrischen Kohlenstoff-Atom
angewendet wird. Wiederum muss die Permutations-Matrix aufgestellt
und mit einem Referenzisomer korreliert werden. Zu diesem Zweck
wird die Doppelbindung zuerst in zwei monozentrische Einheiten getrennt
werden, bevor die Skelette und die Liganden von beiden Teilen nummeriert
werden.

Elementarschritte um die Stereochemie an einer
Doppelbindung mit Hilfe eines Deskriptors zu beschreiben: Die Doppelbindung
wird in zwei Teile getrennt. Beide Teile werden wiederum in Skelett-
und Liganden-Anteil separiert und anschließend unabhängig
voneinander nummeriert. Das Skelett wird duch fette, schwarze Indizes
gekennzeichnet, die Liganden durch kursive, rote Indizes.
Beide Einheiten stellen das jeweilige Referenz-Isomer dar, dessen Permutations-Matrix den Deskriptor (+1) bekommt.

Die Permutations-Matrizen des Referenzisomers
(Zuordnung) und die Referenz-Deskriptoren für Doppelbindungen
Da aber die Doppelbindung starr ist, können die beiden monozentrischen
Einheiten nicht gegeneinander rotiert werden. Für die Doppelbindung
ist daher ein einziger Deskriptor (PDoppelbindung) aus
den beiden Deskriptoren der monozentrischen trigonalen Einheiten
(Ptri) zu ermitteln; hier durch Multiplikation:

© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:54 2003 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
|