Geordnete Listen
Eine geordnete Liste ist eine Methode um die Konfiguration am tetraedrischen
Kohlenstoffatom zu bestimmen. Die vier Liganden (A bis D) können
entsprechend ihrer Priorität (1-4) am Stereozentrum in 4!,
also in 24 unterschiedlichen Weisen angeordnet werden. Die resultierenden
24 Permutationen der Liganden-Anordnung können aufgrund der
Symmetrie des Tetraeders in zwei Klassen eingeteilt werden.
Die geordnete Liste der 24 Permutationen der
Liganden-Anordnung um ein tetraedrisches Stereozentrum.
Das Austauschen der Liganden, startend von einer zufälligen Ausgangspriorität, führt bei einer geraden Anzahl an Permutationen zweier Liganden zu einer Klasse und bei einer ungeraden Anzahl an Permutationen zur zweiten Klasse. Zum Beispiel führt ein Austausch von A und B zu B A C D, einem Isomer auf der rechten Seite, wohingegen zweimaliger Austausch der Liganden in A B C D, z.B. A B und C D, zu B A D C führt, einem Isomer auf der linken Seite. Entsprechend der Klassifikation in Uhrzeigersinn und entgegen dem Uhrzeigersinn korrelieren beide Klassen mit der R- und S-Notation des Stereoisomers.
Aber wie erkennt der Computer die Reihenfolge der Ligand-Prioritäten?
Eine Methode berücksichtigt die Ordnungszahl der benachbarten
Atome wie in den CIP-Regeln. Eine andere, von Petrarca, Lynch und
Rush (PLR) eingeführte Möglichkeit, weist den Liganden
A-D die Prioritäten entsprechend der eineindeutigen Nummerierung
durch Morgan zu. Da es keinen direkten Zusammenhang zwischen den
CIP und den PLR Prioritäten gibt, werden die unterschiedlichen
Stereoisomere in PLR als Y und Z bezeichnet.
Eine ähnlicher Ansatz kann auch für die Behandlung der Stereochemie an Doppelbindungen herangezogen werden.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:54 2003 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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