Hemmung von Enzymen |
|
Im Organismus müssen die verschiedenen Stoffwechselprozesse aufeinander abgestimmt und
reguliert werden. Es gibt daher unterschiedliche Steuermechanismen für die Enzymaktivität.
Hier sollen nur zwei Hemmechanismen vorgestellt werden:
- Bei der kompetitiven Hemmung konkurriert ein Inhibitor mit dem Substrat um einen
Platz im aktiven Zentrum. Bei einer großen Inhibitor-Konzentration sind die
aktiven Zentren der meisten Enzymmoleküle blockiert, die Reaktion kommt zum
Erliegen. Steigt die Substratkonzentration an, verdrängen Substratmoleküle
den Inhibitor aus dem aktiven Zentrum, die Reaktion kann stattfinden.
- Greift ein Inhibitor außerhalb des aktiven Zentrums an, wird die Struktur
des Enzyms verändert. Die Enzyme werden deaktiviert, es kommt zur nicht
kompetitiven Hemmung. Diese Hemmung kann durch eine große Substratkonzentration
nicht überwunden werden. Die Hemmung kann reversibel oder irreversibel erfolgen.
Im folgenden Experiment wird die irreversible nicht kompetitive Hemmung der Katalase durch
Quecksilberionen demonstriert. Katalase, ein H2O2 spaltendes Enzym,
kommt unter anderem auch in Kartoffeln vor. Gibt man ein frisch ausgeschnittenes Stück
einer Kartoffel (im Bild links) in eine 3%ige H2O2-Lösung,
tritt eine heftige Sauerstoffentwicklung ein. Legt man ein entsprechendes Kartoffelstück
zunächst für einige Sekunden in eine HgCl2-Lösung und gibt
das so "vergiftete" Stück in die H2O2-Lösung (rechts),
bleibt die Gasentwicklung aus. Die Quecksilberionen haben die Enzymfunktion zerstört.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. A. Schunk, CCC Univ. Erlangen, Fri Mar 30 11:42:16 2001 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
|