In der "Spannungsreihe" werden die Elemente nach ihrem Standardpotential
(früher: Normalpotential) geordnet.
Diese Potentiale werden auf die Standardwasserstoff-Elektrode bezogen, d.h.
das Redox-Potential des Wasserstoffs wird mit 0 V definiert. Je positiver das
Potential ist, desto "edler" ist das Metall.
Metalle mit negativem Potential bezeichnet man als unedel.
Bringt man eine Halbzelle eines unedlen Metalles mit der Standardwasserstoff-Elektrode
in Kontakt, fließen die Elektronen von der Halbzelle zur Wasserstoffelektrode.
Unedle Metalle reagieren mit verdünnten Säuren unter Wasserstoffentwicklung.
Metalle mit positiven Potentialen nennt man edel. Wird eine Halbzelle eines edlen
Elementes mit der Standardwasserstoff-Elektrode verbunden, fließen die Elektronen
zur Halbzelle des edlen Elements.
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oxidierte Form |
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reduzierte Form |
Standardpotential |
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Na+ + e |
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Na |
Eo = 2,71 V |
Zn2+ + 2 e |
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Zn |
Eo = 0,76 V |
Fe2+ + 2 e |
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Fe |
Eo = 0,40 V |
Sn2+ + 2 e |
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Sn |
Eo = 0,14 V |
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2 H3O+ + 2 e |
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H2 + 2 H2O |
Eo = 0,00 V |
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Cu2+ + 2 e |
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Cu |
Eo = + 0,34 V |
Ag+ + e |
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Ag |
Eo = + 0,80 V |
Hg2+ + 2 e |
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Hg |
Eo = + 0,85 V |
O2 + 2 H2O + 4 e |
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4 OH |
Eo = + 1,23 V |
Au3+ + 3 e |
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Au |
Eo = + 1,50 V |
Die Standardpotentiale werden bei Standardbedingungen (25°C, 1,013 bar) bei
1-molaren Lösungen gemessen. Die Redox-Reaktionen werden stets als
Reduktionen geschrieben. Wird eine Gleichung "umgedreht", ändert sich
das Vorzeichen des Potentials.
Die Spannungsreihe erlaubt Voraussagen, welche Redoxreaktionen spontan (freiwillig)
ablaufen können. Die Elektronen fließen stets vom unedleren Element
zum edleren, das unedlere Metall wird also oxidiert, das edlere reduziert:
Wird elementares Zink zu einer Silbersalzlösung gegeben, wird Zink zu
Zn2+ oxidiert, Ag+ zu Silber reduziert. Wird statt dessen
zur Silbersalzlösung Gold gegeben, erfolgt keine Reaktion. Gold ist erheblich
edler als Silber und wird damit von Ag+ nicht oxidiert.
In die Spannungsreihe können nun auch andere Redox-Systeme eingeordnet werden,
beispielsweise:
Cl2 + 2 e
2 Cl
MnO4 + 3 e + 4 H+
MnO2 + 2 H2O
Auch für diese Vorgänge können Standardpotentiale bestimmt werden.
3 Physikums-Fragen zur Spannungsreihe