Eine Umkehrosmose kann auch in den Lungen auftreten. Dabei tritt Wasser aus den Blutkapillaren
in das Interstitium des Lugengewebes bzw. in die Alveolen über. Es kommt zur Ansammlung
einer wässrigen Flüssigkeit in der Lunge, ein Lugenödem entsteht.
Häufigste Ursache für die Ausbildung eines Lungenödems ist eine
Linksherzinsuffizienz. Durch die verminderte Leistung des linken Ventrikels kommt
es zu einem Blutrückstau in der Lunge. Der Blutdruck in den Lungengefäßen steigt,
als Druckausgleich diffundiert Wasser aus den Kapillaren ins Lungengewebe.
Weitere Störungen, die zu einem Lungenödem führen können, sind
bestimmte Stoffwechselstörungen, eine stark erhöhte Durchlässigkeit
der Lungenkapillaren oder eine Lungenentzündung.
Beim Patienten tritt eine wachsenden Atemnot (Dyspnoe) und in der Folge eine Zyanose
(bläuliche Verfärbung von Haut und Schleimhäuten infolge Sauerstoffmangels) auf.
Charakteristisch sind rasselnde Atemgeräusche, die bei fortgeschrittenem Ödem
mit dem bloßen Ohr hörbar sind:
Das Röntgenbild ist stark verwaschen, die Gefäßkonturen
sind unscharf. Die Lungengefäße zeichnen sich stärker ab, da nun auch kleine
Gefäße stark durchblutet sind.
Als Sofortmaßnahme muß der Oberkörper hoch, die Beine tief gelagert werden.
Es werden Diuretika und Herzmittel gegeben, ggf. mit Sauerstoff beatmet. |