Betrachtet wir nun zwei Reaktionen genauer: die Knallgasreaktion, bei der Wasserstoff und Sauerstoff
miteinander reagieren, wobei Wasser entsteht, und die Reaktion von Zink in Salzsäure.
Beide Reaktionen können in die Oxidations- und Reduktions-Teilreaktion aufgespalten werden:
Gesamtreaktion: |
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2 H2 + O2 |
® |
2 H2O |
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Zn + 2 HCl |
® |
ZnCl2 + H2 |
Oxidation: |
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2 H2 |
® |
4 H+ + 4 e |
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Zn |
® |
Zn2+ + 2 e |
Reduktion: |
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O2 + 4 e |
® |
2 O2 |
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2 H+ + 2 e |
® |
H2 |
In beiden Reaktionen ist eine Teilreaktion enthalten, in der Wasserstoff umgesetzt wird.
Bei der Knallgasreaktion wird Wasserstoff oxidiert, beim Auflösen von Zink in
Salzsäure werden Protonen reduziert, wobei Wasserstoff entsteht. Bei der Reduktion
von H+ zu H2 handelt es sich also um die Umkehrung der Oxidation
von H2: Redox-Teilprozesse sind umkehrbar.
2 H+ + 2 e |
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H2 |
Alle Redox-Reaktionen sind prinzipiell reversibel, das Gleichgewicht liegt jedoch
oft so weit auf der Seite der Produkte, daß die Rückreaktion praktisch
nicht ablaufen kann. Um die Edukte zu erhalten, muß daher meist ein Umweg
beschritten werden.