Bindungslisten (Connection Tables)
Ein großer Nachteil der Matrizendarstellung chemischer Moleküle
ist, dass die Anzahl der Einträge quadratisch mit der Anzahl
der Molekülatome ansteigt. Dieser Nachteil wird in einer tabellarischen
Schreibweise umgangen, in der die Atome in einer Liste und außerdem
die Bindungen zwischen den Atomen in einer weiteren Liste aufgeführt
werden. Solch eine Darstellung wird seit ca. 1964 Bindungsliste
oder Connection Table (CT) genannt.
Die Bindungsliste ist die vorherrschende Form der chemischen Strukturdarstellung
in Computersystemen seit den 80er Jahren und stellt eine weitere
Graphenrepräsentation dar, wodurch auch graphentheoretische
Methoden darauf angewandt werden können.
Es gibt viele Möglichkeiten eine Bindungsliste aufzustellen. Eine ist, zuerst jedes Atom eines Moleküls willkürlich zu nummerieren und in einer Atomliste aufzuführen. Dann wird die Bindungsinformation zu den verbundenen Atomindizes in einer zweiten Tabelle aufgelistet in der außerdem die entsprechende Bindungsordnung als Zahl in einer dritten Spalte abgelegt wird (1 = Einfachbindung, 2 = Doppelbindung etc.). Beide Tabellen, Atomliste und Bindungsliste sind über die Atomindizes miteinander verbunden.

Atom- und Bindungslisten (Connection Table)
von Ethanal
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:53 2003 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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