Bindungs-Elektronen-Matrix
Die Bindungs-Elektronen-Matrix (BE-Matrix) wurde im Modell von
Dugundji-Ugi vorgestellt. Die BE-Matrix ist eine Erweiterung der
Bindungs-Matrix, wobei die Elemente die jeweilige Bindungsordnung
angeben und im Diagonalelement die jeweilige Anzahl freier Elektronen
des Atoms (z.B. O3 = 4) enthalten ist.
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Bindungs-Elektronen-Matrix von Ethanal
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Die BE-Matrix enthält eine Reihe interessanter mathematischer Eigenschaften die direkt chemische Informationen widerspiegeln:
- Die Summe aller Einträge der Spalten oder Zeilen zeigt
die Anzahl der Valenzelektronen des Atoms (im Beispiel besitzt
Kohlenstoffatom 2 vier Valenzelektronen: 1+2+1=4)
- Die Summe aller Einträge ergibt die Gesamtanzahl der Elektronen
eines Moleküls (im Beispiel: 14 Valenzelektronen + 4 freie
Elektronen = 18)
- Die Ladung eines Atoms kann berechnet werden, indem die Zeilensumme
vom Nominalwert der Anzahl der Valenzelektronen subtrahiert wird
- Die Kreuzsumme eines Atoms (Summe aus Zeileneinträge und
Summe aus Spalteneinträge abzüglich der Wert des Diagonalelements)
ergibt die Anzahl der Valenzelektronen im Orbital des Atoms (im
Beispiel hat Sauerstoff 3: 2+4 [Zeile] + 2+4 [Spalte] - 4 [Diagonalelement]
= 8; Sauerstoff erfüllt somit die Oktettregel)

Mathematische Eigenschaften der BE-Matrix
Dieser Matrix-Typ legt die Grundlage für die Matrizen-Darstellung
chemischer Reaktionen (s. Repräsentation chemischer Reaktionen).
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Thu Dec 18 14:53:53 2003 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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