Die moderne Säure-Base-Definition, die in diesem Kapitel vorgestellt
wird, ist über einen langen Zeitraum entstanden: Von alters her ist der
saure Geschmack einer Gruppe von Stoffen wie z.B. Essig oder Zitronensaft
bekannt und diese unter dem Begriff Säuren zusammengefasst. Später
wurden Stoffe als Säuren bezeichnet, die folgende Eigenschaften aufweisen:
- sie lösen Kalkstein und unedle Metalle auf
- sie verfärben gewisse Pflanzenfarbstoffe wie z.B. Rotkohlsaft oder Lackmus
Reaktion von Kalk, Zink und Kupfer mit verdünnten Säuren
Kalk (CaCO3) und Zink werden vollständig aufgelöst. Kupfer reagiert
nicht mit verdünnten Säuren, da sich nur unedle Metalle in Säuren auflösen.
Die Erklärung für dieses unterschiedliche Verhalten erfolgt im Kapitel Oxidation
und Reduktion .
Bemerkung: Die gelbliche Farbe des hier verwendeten natürlichen
Kalksteins wird durch Eisenbeimengungen verursacht.
Eine andere Gruppe von Stoffen, kann die Wirkung der Säuren aufheben.
Die Stoffe bilden mit den Säuren Salze und wurden als Basen bezeichnet.
Auch Basen führen zu einer charakteristischen Verfärbung vieler
Pflanzenfarbstoffe.
|
Verfärbung von Rotkohlextrakt (neutral: blau)
durch Zugabe von Säuren (® rot) und Basen
(® grün) |
Dass alle Säuren und Basen bestimmte charakteristische Eigenschaften
entfalten, beruht auf grundlegenden, chemischen Gemeinsamkeiten dieser Stoffe,
die durch die Säure-Basen-Theorie erklärt werden können.