Im Stoffwechsel laufen zahlreiche Reaktionen ab, bei denen H3O+-Ionen
freigesetzt oder verbraucht werden.
Andererseits ist ein konstanter pH-Wert im Zytoplasma oder in bestimmten Körperflüssigkeiten,
wie z.B. dem Blut, lebenwichtig. Bereits leichte Abweichungen führen
zu schweren Krankheitserscheinungen, starke pH-Änderungen zum Tod. Stoffwechselbedingte
"pH-Stösse" müssen also abgepuffert werden. Im Blut nehmen
verschiedene Puffersysteme diese Funktion war.
Allgemein werden Lösungen, deren pH-Wert sich bei der Zugabe von Säure
oder Base nur wenig verändert, als Pufferlösungen
bezeichnet. Sie enthalten ein konjugiertes Säure-Base-Paar, wobei die
Säure OH-Ionen neutralisiert, die Base H3O+-Ionen.
Pufferlösungen lassen sich herstellen, indem man
- schwache Säuren mit ihrem Salz (z.B. der Acetatpuffer aus Essigsäure
und Natriumacetat) bzw.
- schwache Basen mit ihrem Salz (z.B. der Ammoniumpuffer aus Ammoniumchlorid
und Ammoniak) mischt.
Sind beide Spezies in genügend grosser Konzentration vorhanden, reagiert
der Acetatpuffer folgendermassen:
Pufferung der Zugabe starker Säuren
|
H3O+ + CH3COO |
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CH3COOH + H2O |
Die zugegebene starke Säure reagiert vollständig
zu HOAc. Dass der pH-Wert sich dennoch geringfügig ändert, hat mit
dem bereits bei der Neutralisation besprochenen Effekt zu tun, dass die
gebildete Essigsäure wiederum (zu einem geringen Anteil) dissoziieren kann.
Pufferung der Zugabe starker Basen |
OH + CH3COOH |
|
CH3COO + H2O |
Die Pufferwirkung zeigt sich in der Titrationskurve schwacher Säuren
und Basen durch das Plateau im Bereich des pK-Wertes, ist also der Grund für
den geringen Anstieg der Titrationskurve der Essigsäure bei pH 4 bis
6.